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Kreta Impressionen

 Kreta hat was

 

Griechenland hatten wir ab 1990 bis Anfang 2010 sehr oft mit unseren damaligen Campern besucht. Bis nach Kreta haben wir es aber nie geschafft. Die Fähren waren uns einfach zu teuer. Da sie in der Zwischenzeit noch teurer sind, haben wir uns um einen Flug gekümmert. Und 14 Tage mit dem eigenen Camper bis Kreta lohnen einfach nicht.
Die 1. Überraschung? Wir mussten Online einen Antrag ausfüllen. Natürlich ging es da um Corona. 4 Stunden vor dem Check-in bekamen wir das Okay von den Griechen zur Einreise.

Die 2. Überraschung? Der Flieger war bis auf 5 Plätze fast voll besetzt. Natürlich hatte jeder seine Maske auf. Aber sonst war alles wie zu alten Flug-Zeiten. Nur bei der Ankunft in Heraklion wurde Fieber gemessen und erneut überprüft ob wir die Bestätigung zur Einreise von der griechischen Gesundheitsbehörde haben (ohne Genehmigung droht eine Strafe von 500,- €). Unser Kurzurlaub konnte behördlich genehmigt beginnen.

Unser Kreta-Plan? Mit dem Mietauto die Insel erkunden. Wenn möglich wollen wir Frei-Campen, aber auch Pensionen & kleine Hotels nutzen, viel wandern, einsame Strände erleben und, und, und ... Der Weg soll wie immer das Ziel sein. 

Das Mietauto hat über 100.000 km hinter sich, ist total verkratzt und eingebeult. Ich knipse einige Beweisfotos und gebe Gas.

In Uhrzeigerrichtung umrunden wir die Insel. Dabei sind Abstecher ins Landesinnere Pflicht, denn wir merken sehr schnell, die Insel hat viel zu bieten. 

Alle paar Tage übernachten wir im Zelt. 

Es ist oft nicht einfach ideale Plätze zu finden. Wild Campen ist eigentlich auf Kreta verboten. Doch abseits der Touristenhochburgen ist dies durchaus noch möglich. Ideal sind Olivenhaine. 

Wir finden aber auch ideale Plätze direkt am Strand. 

Die Zufahrten sind dabei generell nicht die einfachsten, und zusätzliche Kratzer am Auto sind normal.

Aber es lohnt sich.

Wir lieben genau solche versteckte Buchten.

Und wir lieben unser Frühstück am Zelt.

Wer selbst Wild Campen möchte, sollte aber unbedingt beachten, verlasse den Platz unbedingt sauber. Nimm all deinen Müll mit. Nur so wird es auch diese seltenen Plätze noch länger geben. 

Getreidemühle
Getreidemühle

Kreta ist ein Höhepunkt für Wanderfreunde. Wir selbst sind fast täglich irgendwo für viele Wanderkilometer unterwegs. Ideal sind dafür die Berge. Der höchste Berg von Kreta hat immerhin 2456 Meter an Höhe zu bieten. 

Die Lassithi-Hochebene auf ca. 850 Metern besticht durch ihre alten Getreidemühlen und segeltuchbespannten Windräder welche das Grundwasser auf die Felder beförderte. Mit etwas Glück kann man auch die Geier der Region beobachten.

Speziell an der Südküste gibt es echt lohnenswerte Schluchten für Wanderungen. 

Agia Roumeli - Eingang zur Samaria Schlucht vom Meer aus.
Agia Roumeli - Eingang zur Samaria Schlucht vom Meer aus.

Die bekannteste Schlucht ist die Samaria Schlucht. 

In der Hochsaison und ohne die momentane Coronaproblematik tummeln sich hier oft täglich weit über 1000 Wanderer. Wir sind aber fast alleine für viele Stunden unterwegs. 

Die Schlucht ist um die 17 km lang. Sie zieht sich vom Meeresspiegel bis zur Hochebene von Omalos auf bis zu 1250 Meter Höhe. Im Winter ist die Hochebene von schneebedeckten Bergen eingerahmt. 

Man beachte die kleine Wanderin
Man beachte die kleine Wanderin

Am bekanntesten ist die "Eiserne Pforte". Der Engpass ist nur um die 3 Meter breit. Die Felshänge ragen dabei bis zu 600 Meter empor. 

In der ganzen Region um den NP der Samaria Schlucht gibt es viele weitere Schluchten. Auch diese sind mindestens so lohnenswert. Was man beachten sollte, immer die Tore verschließen. Im NP gibt es nämlich viele Wildziegen. Und da diese natürlich die besten Bergsteiger sind, somit öfters Felsstücke lösen, sollte man auch auf fallende Felsstücke achten. 

Da die wenigen Ortschaften weit auseinander liegen, ist Proviant im Wanderrucksack die beste Lösung. Und all diese Ortschaften, egal ob in den Bergen oder an der Küste, sind prima Ausgangspunkte für weitere Wanderungen oder für Tage der Muse. 

Die Preise für die Pensionen oder kleinere Hotels sind aktuell, bedingt durch die viel weniger Touristen, sehr günstig. Von 30 bis 50 € bezahlen wir für die unterschiedlichsten Studios (mit Küche) und immer mit geiler Aussicht.

Neben den Zeltübernachtungen sind die Studios immer Basislager für weitere Entdeckungen am Wegesrand. Weintrauben und Granatäpfel fallen dabei fast von alleine in den Wanderrucksack.

Wir erwandern die Bucht vom Preveli Strand. 

Preveli Strand
Preveli Strand

Zu "normalen Zeiten" tummeln sich an Wochenenden unglaublich viele badelustige Touristen und Einheimische. Wir aber genießen die Einsamkeit und wandern entlang am Fluss. Belohnt werden wir mit einem Palmenhain.

An unterschiedlichsten Orten an der Südküste lassen wir den Tag mit dem Sonnenuntergang ausklingen.

So menschenleer hatten wir Kreta nicht erwartet. 

Zum Ende unserer Tour, besuchen wir noch einige Orte an der Nordküste. Auch sie sind schön, wenn auch nicht ganz so menschenleer.

Und vergessen werden wir nicht die gute kretische Hausmannskost. Dabei bevorzugen wir Meze. Dies sind unterschiedlichste Vorspeisen.

Und zum Abschied erhalten wir noch ein Geschenk. Ein Geschenk der Natur. Wir besuchen eine kleine Kirche.

Durch ein buntverglastes Seitenfenster scheint für knapp eine Minute die Sonne. Ich drücke ab. Dass das Foto für meine Begriffe schon fast perfekt ist, erkenne ich erst später. Ich mag solche Lichtstimmungen. Und finde diese Stimmung echt gut.

Mein Helfer 

Kreta hat uns sehr gut gefallen. Wer nicht nur im Liegestuhl Urlaub verbringen möchte, Kreta ist ideal für Wanderungen, die Menschen sind sehr nett, das Essen schmeckt fantastisch, und es gibt wirklich noch manche versteckte Frei-Camper-Plätze.

Vielen Dank für Ihr Interesse!!!

LG, Wi § Gi